Auch der Hl. Johannes der Täufer, der uns heute im Sonntagsevangelium als Rufer in der Wüste begegnet, ist ein Heiliger der „frühen Kirche“. Er lebte zur Zeit des Königs Herodes und des Kaisers Tiberius in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts.
Das, was beide Heilige miteinander verbindet, sind die legendäre Bescheidenheit ihrer Lebensführung und die Hinwendung zu den Menschen, um ihnen Jesus nahe zu bringen. Wir wissen zwar nicht, wie sie ausgeschaut haben, aber wir wissen, wie sie gelebt und was sie Gutes im Namen Jesu getan haben. Diese urchristlichen Eigenschaften überdauern Jahrhunderte und laden uns bis heute ein, die beiden heiligen Männer als Vorbild für unser christliches Handeln zu sehen.
Angesichts einer um sich greifenden Pandemie, der auch liebe Mitmenschen aus unserem Familien- und Freundeskreis zum Opfer fallen, dürfen wir uns durchaus selber die Frage stellen: Was von unserem Leben bleibt nach unserem Tod im Gedächtnis unserer Mitmenschen? Sind es unsere Besitztümer, verliehene Orden und Ehrenzeichen, unsere modische Erscheinung? Oder sind es nicht vielmehr unsere Herzlichkeit und Liebenswürdigkeit, unsere Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit unseren Nächsten gegenüber, an die sich viele gerne über den Tod hinaus in Liebe und Dankbarkeit erinnern.
Der Advent ist bestens dazu geeignet, diese Zeit sinnvoll zu nützen und in diesen Wochen bis zum Weihnachtsfest (und natürlich darüber hinaus) Zeichen der liebenden und barmherzigen Gegenwart Gottes zu setzen. Setzen wir dafür unsere je eigenen Talente und Fähigkeiten ein.
Vikar Gerhard Hatzmann