Miteinander glaubend mit zwei Bussen und teilweise unterschiedlichem Programm unterwegs – Pfarrer Claudiu Budău und Diakon Wolfgang Garber feiern mit den Seelsorgeraum-Gemeinden in Mariazell
Welche Anliegen haben Sie heute nach Mariazell mitgebracht? Welche Wünsche oder Sehnsüchte mögen Ihnen erfüllt werden? Diese Fragen stellte Pfarrer Claudiu Budău am Anfang seiner Predigt. Wünschen wir uns ein leidfreies Glück? Ist die heutige Wallfahrt vielleicht Ausdruck unserer Sehnsucht nach Tiefe, Größe und Weite? Das heutige Evangelium schenkt uns eine klare Antwort: „Gott ist mit uns“. Gott lässt sich finden, seit er als Sohn Mariens geboren wurde. Wo er sich finden lässt, können wir aber nicht vorbestimmen. Dabei sieht es auf den ersten Blick so aus, als wäre Gott diesen Suchenden fremd und unnahbar weit weg. Sogar die Kerngemeinden schrumpfen, auch die Zahl der Wallfahrer sinkt. Wo ist die Weite, die Größe? Uns ist aber in der Taufe nicht verheißen worden, dass wir groß und erfolgreich sein werden, sondern nur eines: Gott ist mit uns! Wir haben dabei nicht ausgelernt, eine willkommene, empfängliche „Adresse“ für ALLE Suchenden zu sein.
Möge diese Wallfahrt, unsere Wallfahrtsmesse, jede Begegnung und unser Miteinander ALLEN Suchenden eine Gotteserfahrung aus erster Hand schenken.
Gerti Reiterer, Pfarre Tobelbad
Ein Dankeschön ergeht an die Reiseleiter für die gute Organisation!
Vorabendgottesdienst zum Thema „Geistliche Berufe“ in Lieboch am 2. September
Das „Bodenpersonal“ für die Seelsorge, nämlich sämtliche ehren- und hauptamtliche kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ist arg im Schrumpfen. Dramatisch trifft es die Priester und geistlichen Gemeinschaften. Aber nur zu klagen, ist nicht hilfreich. Ein besonderes Zeichen sollte für unseren Seelsorgeraum mit dem von einer Gruppe der Barmherzigen Schwestern mitgestalteten Vorabendgottesdienst am 2. September in Lieboch gesetzt werden.
Pfarrer Claudiu brachte in seiner Predigt eine sehr aufschlussreiche, klare aber auch hoffnungsvolle Botschaft zum Ausdruck. Ausgehend von Lesung aus Jeremia und vom Evangelium schildert er die Enttäuschung und die Not des Jeremia, der am liebsten aufgeben würde, aber es nicht kann, weil in seinem Inneren es wie ein Feuer brennt, die Botschaft von Gott und seinem Gebot auszurufen. Im Evangelium begegnen wir einem Petrus, der Jesus beiseitenimmt und ihm den Weg des Leidens und Kreuzes ausreden möchte, genauso, wie auch wir empfinden. Doch Jesus bezeichnet den Petrus in seinem Unverständnis als Satan, denn er denke nur wie die Menschen, nicht aber wie Gott.
All das, was da in den Schriften dargelegt wird, ist haargenau stimmig für unsere Zeit. Christen, Priester, Seminaristen und geistliche Schwestern machen die ernüchternde Erfahrung, dass nichts mehr so ist, wie es gewesen ist. So müssen wir verstehen lernen, dass Gott die Geschicke der Menschen, auch der Kirche und der geistlichen Gemeinschaften lenkt, nicht wir. Wenn sich auch die Zeiten rasant ändern, so sind wir aufgerufen, weiter das Miteinander zu pflegen, auf die Gemeinschaft zu bauen, deren Mitte Gott ist. Kurz wird in der Predigt erinnert, dass die Sorge um geistliche Berufe vor allem Aufgabe der Gemeinden und der christlichen Familien ist. Mutig sollen wir weitergehen im Vertrauen, dass Gott mitgeht, und die Schlüsselstelle ist das Kreuz, es ist das Zeichen für alles, was wir nicht verstehen können, für alle Gegensätzlichkeit, die es auch in jedem von uns gibt. Jesus hat uns nicht Erfolg versprochen, sondern sein bei uns sein, seine treue Begleitung durch alle Widersprüchlichkeiten und Enttäuschungen. Die Krisen sind da und werden nicht aufgelöst, aber wir sind herausgefordert im Grundvertrauen auf Gott, weiterzugehen, daraus ein Glaubenszeugnis zu machen, das ist Aufgabe der Sendung, ob als getaufte Christen, als Ordensleute, als werdende oder bereits mitwirkende Priester und Seelsorger.
In diesem Vertrauen feierte die versammelte Gemeinde mit schwungvollen Liedern, mit erlesener musikalischer Gestaltung durch Kathrin und Lisa Müllerferli und die Mitwirkung der Barmherzigen Schwestern den Gottesdienst mit Dank und der Bitte um Kraft, Mut und Vertrauen, den Weg mit Gott zu gehen.
34 Jugendliche aus unserem Seelsorgeraum verbrachten ein paar Tage in Assisi, dem Geburtsort des Heiligen Franziskus. Direkt am letzten Schultag, dem 7. Juli, begann die Nachtfahrt. Am Abend des 12. Juli kamen wir wieder nach Hause.
Freitag, 7. Juli 2023
Bei der gemeinsamen Segensfeier in der Pfarrkirche Dobl rief uns Sr. Maria die Predigten von Firmspender Gerhard Hatzmann der heurigen Firmungen in Erinnerung. Nach dem Reisesegen machten wir uns in einer Nachtfahrt auf den Weg nach Assisi, die Stadt des Heiligen Franzsikus.
Samstag, 8. Juli 2023
Mit etwas faden Augen kamen wir am Morgen in Assisi an, und besichtigten nach einem Frühstück gleich ein paar Kirchen: San Francesco, Chiesa Nuova, San Rufino und Santa Chiara. Frisch gestärkt, aber nicht wirklich erholt, erkundeten wir durch eine Rallye in Kleingruppen selbständig die Stadt, bevor uns endlich etwas Ruhe am Zimmer vergönnt war. Doch ehe das Abendessen für uns bereitstand, versuchten wir uns gegenseitig spielerisch besser kennenzulernen und ließen den Tag bei einem Abendlob ausklingen.
Sonntag, 9. Juli 2023
„Bau meine Kirche wieder auf“, sagte Gott zu Franziskus, als er in der verfallenen Kirche außerhalb von Assisi steht. Daraufhin fing er an, das Gebäude wieder aufzubauen, und erkannte erst Jahre später, was wirklich damit gemeint war. Das berühmte Kreuz, welches auch in der Pfarrkirche Lannach zu sehen ist, stammt ursprünglich von dort. Das Original hängt heute in der Kirche Santa Chiara in Assisi. Der heiligen Klara von Assisi und ihrem Orden gab das dortige Kloster Heimat. Sr. Marie-Catherine Müller, eine Franziskanerin von Sießen, erzählte uns dort viel vom Leben und Wirken der heiligen Klara und des heiligen Franziskus, und gab besonders den Jugendlichen auch viele Botschaften mit auf ihrem Weg.
Die Einsiedelei auf der Carceri besuchten wir am Nachmittag. Diese nutze Franziskus als Rückzugsort. Auch dort gab uns die Schwester einiges fürs Leben mit. Da Sonntag war, feierten wir gemeinsam eine Wort-Gottes-Feier mitten im wunderbaren Gelände der Carceri, bei welcher alle eingeladen waren, etwas Zeit in Stille zu verbringen und ihre Gedanken niederzuschreiben. Als Belohnung wartete nach einem Fußmarsch von der Carceri nach Assisi ein Eis. Den Abend ließen wir am Hauptplatz schwungvoll ausklingen.
Montag, 10. Juli 2023
Als Abwechslung verbrachten wir einen Tag am Meer. Doch auf dem Weg dorthin hielten wir in Santa Maria degli Angeli, um die Basilika zu besichtigen. In ihr steht Portiuncula, eine kleine Kirche, welche Franziskus aufgebaut hat. Am Vorplatz feierten wir noch ein Morgenlob, dann brachte uns unser Buschaffeur Stefan, begleitet von lautstarkem Gesang, sicher ans Meer. Bei strahlendem Sonnenschein (also ziemlicher Hitze) genossen wir einige schöne Stunden am Strand. Beim stimmungsvollen Abendlob vor der Kirche San Pietro, direkt neben unserem Hotel, bildeten wir gemeinsam eine Sonne.
Dienstag, 11. Juli 2023
Im Zentrum des Dienstags stand die Basilika San Francesco. Bruder Thomas von den Minoriten führte uns am Vormittag durch die dreistöckige Kirche, bevor wir in einer Kapelle des Areals eine sehr berührende Wort-Gottes-Feier feierten, bei welcher wir alle zusammen unsere Andenken segneten. Am Nachmittag führte uns Bruder Thomas noch durch das Museum, und kam anschließend mit uns ins Gespräch. Ein paar von uns besuchten nach dem Abschieds-Abendlob mit sehr persönlichen Rückblicken noch die Rocca Maggiore, um einen herrlichen Blick weit über die Stadt hinaus zu erhalten.
Mittwoch, 12. Juli 2023
Schon um 7:00 Uhr mussten wir am letzten Tag am Frühstücksbuffet antanzen, um uns rechtzeitig auf den Weg zu machen. Auf dem Heimweg machten wir einen kurzen Abstecher nach Pisa, und nach weiteren guten 9 Stunden Fahrt bei bis zu 39° C – zum Glück nicht im Bus – kamen wir erschöpft, aber um viele Erfahrungen reicher, wieder in Dobl an.
Michael Fürnschuß
Eindrücke unserer Jugendlichen
Unter dem Motto „Gemeinsam stark“ machten 34 Jugendliche eine unvergessliche Reise nach Assisi, um den Spuren von Franziskus und Klara zu folgen.
Einige gemeinsame Eindrücke werden uns allen in Erinnerung bleiben. Für manche sind es die täglichen Morgen- und Abendlöber an den verschiedensten Orten, oder die gemeinsamen Wortgottesfeiern, anderen blieben die Gespräche mit den Ordensbrüdern und Schwestern im Herzen. Die liturgischen Feiern an besonders spirituellen Orten nahmen einen wichtigen Stellenwert der Reise ein. Sehr interessant waren die Erzählungen der Brüder und Schwestern vor Ort und die Führung von einem Franziskaner Minoriten P. Thomas aus Assisi in der Ober- und Unterkirche in San Francesco. Gespräche über das Leben von Klara und Franziskus prägten die ganze Reise.
Viele Freundschaften und neue Begegnungen sind ein wunderschönes Zeichen unserer Gemeinschaft. Die gemeinsamen Aktivitäten, wie das Tanzen und das Singen am Hauptplatz von Assisi, begeisterten auch einige Touristen. Für die meisten war der Badetag am Meer in Civitanova besonders lustig und schön.
Die vielen Besuche in den Kirchen in Assisi und Santa Maria degli Angeli verschafften uns einen Einblick in das Leben von Franz und Klara, aber auch in das heutige Ordensleben vor Ort.
Unser ehemaliger Pastoralreferent Markus Krill wurde am 25. Juni von Bischof Wilhelm Krautwaschl im Grazer Dom zum Priester geweiht. Am Sonntag darauf, dem 2. Juli, feierte er Primiz in seiner Heimatpfarre St. Stefan ob Stainz. Auch einige Vertreterinnen und Vertreter unseres Seelsorgeraums waren bei dieser ersten von Markus Krill zelebrierten Heiligen Messe mit dabei.
Am Montag, 10. Juli, hat unser Pfarrer Claudiu Budău, wie schon im Vorjahr, zu einer Seelsorgeraum-Wanderung eingeladen. Zirka 20 Personen machten sich auf den Weg ins Obdacherland, das vorherige Einsatzgebiet unseres Pfarrers.
Wir starteten bei der Waldheimhütte – gestärkt mit einem Kipferl, das uns Claudiu spendierte – Richtung Zirbitzkogel. Vorbei am Türkenkreuz gings in einer malerischen Kulisse – entlang eines Baches – umgeben von unzähligen rosa Almrauschblüten hinauf zum traumhaft gelegenen Lavatsee. Dort stärkten wir uns und genossen eine Pause: erfrischendes Wasser für außen (Füße) und innen (Auffüllen unserer Trinkflaschen) und Lagebesprechung: Wer besteigt den Gipfel, wer zieht es vor, mit einem eigenen, sogar heimischen Bergführer nur noch ein kleines Stück bergauf zu steigen, um dann bequem und sicher zur Rotheidenhütte zu gehen. Diese war unser Treffpunkt für unser gemeinsames Mittagessen, natürlich mit der hier passenden „Nachspeise“, einem Stamperl von Claudius Zirbenschnaps – ehrlicherweise war das schon unser zweites, weil wir uns zuvor schon einen Gipfeltrunk genehmigten. Wieder voller Energie machten wir uns bereit für den Abstieg zu unserem Ausgangspunkt.
Vor der Heimreise besuchten wir noch die Kirche der höchstgelegenen Pfarre der Steiermark, St. Anna am Lavantegg, auch im früheren Wirkungsgebiet unseres Pfarrers gelegen.
Erst am Nachhauseweg verließ uns das Wetterglück. Wir hatten nämlich herrliches Wanderwetter.
Danke für diesen wunderbaren Tag, der uns die Vorfreude auf den kommenden Sommer so richtig spüren hat lassen!
Unser ehemaliger Pastoralreferent Markus Krill wurde am Sonntag, 25. Juni 2023, im Grazer Dom zum Priester geweiht.
Unser Seelsorgeraum war vertreten durch Vikar Norbert Glaser. Auch Diakon Michael Zepf aus Premstätten und der ehemalige Pfarrer des Pfarrverbandes Dobl-Lieboch-Tobelbad Johann Karner war mit dabei.
Als Dankeschön für ihren Einsatz in unserem Seelsorgeraum, waren alle Engagierten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit zu einem Ausflug eingeladen. Erfreulicherweise gab uns Josef Schinnerl, Eigentümer der DMS DATA+MAIL Schinnerl GmbH, die Möglichkeit, direkt beim Druck unseres Seelsorgeraumblattes in seiner Druckerei im Dobler Gewerbepark mit dabei zu sein.
